girocard: Welchen Stellenwert hat die girocard für Ihr Institut?
Dr. Witteck: Die girocard ist und bleibt die zentrale Kartenlösung für unsere Kund:innen, um sich mit Bargeld zu versorgen oder am POS zu bezahlen. Ebenso statten wir den Handel in Mittelhessen mit POS-Terminals aus. Die Akzeptanz der girocard ist bei diesen in der Regel immer die erste Wahl. Neben der hohen Verfügbarkeit der Bezahlsysteme und der starken Durchdringung ist die bestehende Zahlungsgarantie ein nicht unwesentlicher Faktor auf Händlerseite. Ausgelöst durch Corona konnten wir einen Wechsel im Zahlungsverhalten unserer Kunden mit der girocard feststellen. Wurde vor der Pandemie hauptsächlich kontaktbehaftet gezahlt, ging während Corona der Trend hin zum kontaktlosen Bezahlen – und das mit deutlichen Zuwächsen in der Nutzung. Sicherheit und Einfachheit waren dabei sicherlich wichtige Aspekte.
Die Abkündigung von Maestro durch Mastercard und den dadurch notwendigen Umstieg auf eine DirectDebitCard hat für einige unnötige Aufregung gesorgt. Leider wurde in der Berichterstattung oft behauptet, dass die girocard abgeschafft würde. Das Gegenteil ist der Fall! Ein neues Co-Badge bietet neue Einsatzfelder und steigert somit die Attraktivität der „neuen“ girocard, so z. B. im E-Commerce, bei Hotelreservierungen und Mietwagenbuchungen. Aktuell arbeiten wir an Maßnahmen für die Umstellung und sind guter Dinge, hier schnelle und einfache Lösungen anbieten zu können.
girocard: Welches Kartenportfolio bieten Sie Ihren Kund:innen an? Und warum?
Dr. Witteck: Karteninhaber:innen nehmen die eigene Bank bei jeder Kartennutzung wahr, während sie auf der anderen Seite immer seltener unsere stationären Filialen besuchen. Als Kontaktpunkt und Ankerprodukt ist die girocard daher unverändert von größter Bedeutung. Die bankindividuelle Aufwertung der girocard mit Zusatznutzen für unsere Mitglieder (MeinPlus) existiert ebenfalls mit gutem Grund, dies ermöglicht es uns, den genossenschaftlichen Communitiy-Gedanken immer wieder hervorzuheben.
Neben der girocard bieten wir speziell unseren jungen Kunden bis 28 Jahren die kostenlose BasicCard (Prepaid) an. Gerade in diesem Segment erfreut sich die Karte großer Beliebtheit. Abgerundet wird unser Kartenangebot durch die ClassicCard und die GoldCard mit zusätzlichen Versicherungsleistungen. Im Firmenkundenbereich bieten wir neben der klassischen BusinessCard auch eine BusinessGoldCard mit einem sehr guten Leistungsspektrum an. Seit dem Start der virtuellen Mastercard für ApplePay hat es einen zusätzlichen Schub bei den Kreditkarten geben. Die Hinterlegung einer virtuellen girocard in Apple Pay, auch in der genossenschaftlichen Säule des deutschen Bankwesens, ist ein großes Bedürfnis für die Volksbank Mittelhessen, wir sehnen das wirklich herbei.
Für unsere Kund:innen gilt, unabhängig ob privat oder geschäftlich – wir haben die passende Karte parat!
girocard: Was erwarten Sie sich von der girocard für die Zukunft?
Dr. Witteck: Die neuen Funktionen des In-App-Payments, der Verknüpfung mit Loyalty-Programmen des Handels sowie die Vorab-Autorisierung von Zahlungen stellen eine konsequente Weiterentwicklung der girocard-Akzeptanz im E-Commerce und deren Integration in die Checkouts der Händler:innen dar und sollten dazu beitragen, auch künftig die hohe Relevanz der girocard zu sichern. Diese Punkte müssen schnell und konsequent vorangetrieben werden, denn Kund:innen wünschen sich verknüpfte und bequeme Anwendungslösungen. Simplicity und Sofortness erlangen im Payment immer größere Bedeutung und müssen die oberste Priorität der Weiterentwicklung der girocard sein.
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