Servicemeldung

Vertraute Bezahlkarte, fremde Begriffe.

Glossar: Das „Was ist was“ in der Kartenwelt

Frankfurt am Main, 26.10.2023: “Mit Karte, bitte“, lautet der Kundinnen- und Kundenwunsch an der Ladenkasse beim Bezahlen sehr häufig. Doch welche Kartenformen gibt es und worin unterscheiden sie sich? So komfortabel, schnell und sicher die Kartenzahlung auch ist, im Dschungel der vielen Begriffe den Durchblick zu behalten, fällt so manchem schwer. Ob girocard, Debitkarte, ec-Karte oder Kreditkarte – einige Unterschiede gilt es zu kennen, um sich zurechtzufinden. Wir liefern eine kurze Übersicht über die wichtigsten Bezeichnungen.

Debitkarte:

Zahlungen, die mit Debitkarten erfolgen, werden direkt nach dem Einkauf oder dem Abheben von Bargeld am Automaten belastet („debitiert“, engl. „debit“, was für Abbuchung steht). Jede Zahlung ist damit einzeln im Online-Banking oder auf dem Kontoauszug des Girokontos sichtbar. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten in der Regel eine Debitkarte automatisch zu ihrem Girokonto. Die bekannteste und bei weitem am häufigsten genutzte Bezahlkarte ist die girocard, die Debitkarte der deutschen Banken und Sparkassen. Weitere Debitkarten sind zum Beispiel Debit Mastercard oder Visa Debit.

girocard:

Sie ist das eigenständige und unabhängige Bezahlsystem der Deutschen Kreditwirtschaft und wird im Sprachgebrauch oft noch als ec-Karte bezeichnet. Mit ihr können Kundinnen und Kunden an mehr als 1 Million Terminals im Handel, in der Gastronomie, an Tankstellen, in der öffentlichen Verwaltung und an vielen anderen Orten bezahlen sowie Geld am Automaten abheben. Bezahlen und Geldabheben bildet zusammen das girocard-System. Da die girocard eine Debitkarte ist, wird nach dem Kauf das Girokonto der Karteninhaberinnen und Karteninhaber sofort oder innerhalb kürzester Zeit belastet. Zudem bietet die girocard einige Zusatzfunktionen wie etwa die Altersverifikation, mit der Kundinnen und Kunden beim Kauf altersbeschränkter Produkte insbesondere an Automaten ihr Alter sicher nachweisen können.

Co-Badge:

Auf einer Bezahlkarte lassen sich mehrere Bezahlfunktionen aufbringen – vergleichbar etwa mit verschiedenen Apps auf einem Smartphone. In der Regel findet sich auf der girocard eine weitere Marke bzw. Funktion eines anderen Zahlungsanbieters. Diese Zusatzfunktion nennt sich „Co-Badge“. Sie springt dann ein, wenn das girocard-System die Zahlung nicht ausführen kann. Dies ist beispielsweise bei Zahlungen im Ausland häufig der Fall. Somit ermöglicht die Co-Badge-Funktion, die Karte auch außerhalb des girocard-Systems zu nutzen, etwa im Urlaub oder auf Geschäftsreisen. Zu den möglichen Co-Badges auf der girocard zählen etwa Debit Mastercard, V Pay oder Visa Debit.

Maestro:

Bis vor Kurzem wurden girocards von vielen Banken und Sparkassen mit dem Maestro-Akzeptanzzeichen als Co-Badge ausgegeben. Allerdings endete im Regelfall zum 30. Juni 2023 die Ausgabe neuer Karten mit der Maestro-Funktion. In der Praxis ändert sich hierdurch für Kundinnen und Kunden nichts. Bis zu ihrem jeweiligen Ablaufdatum bleiben girocards mit Maestro-Badge wie gewohnt im In- und Ausland verwendbar. Anschließend erfolgt ein Kartenaustausch inklusive einer neuen Lösung. In der Regel ist das eine girocard mit einem anderen Co-Badge.

ec-Karte:

Wenn heute die ec-Karte zur Sprache kommt, ist damit meist die girocard gemeint. So hieß die girocard früher, bis die Deutsche Kreditwirtschaft im Jahr 2007 den Namen und das Logo der girocard einführte. Ziel dieser Umbenennung war es, eine einheitliche Dachmarke für das electronic cash-Verfahren und das Deutsche Geldautomatensystem zu schaffen.

Kreditkarte:

Ihr unverwechselbares Kennzeichen besteht darin, dass die Belastung des Kontos erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Etwa durch Einzug des Betrages vom verknüpften Girokonto. In Deutschland sind vor allem sogenannte Charge-Kreditkarten üblich. Das Kartenunternehmen, wie etwa Mastercard, Visa oder American Express, sammelt die Umsätze dabei auf dem Kreditkartenkonto und bucht diese in der Regel einmal im Monat vollständig vom Girokonto ab. Es erfolgt somit ein kurzzeitiger Zahlungsaufschub. Zusätzlich gibt es Kreditkarten, die vor dem Einsatz „aufgeladen“ werden (Prepaid-Kreditkarten) oder Kreditkarten, bei denen Karteninhaberinnen und Karteninhaber den Gesamtbetrag in Raten begleichen.

Bei Rückfragen informieren die Banken und Sparkassen über ihre üblichen Kontomodelle und die dabei ausgegebenen Kartenarten.

Über die girocard:
Die Marke girocard” steht für den übergeordneten Rahmen der deutschen Kreditwirtschaft für ihre zwei bewährten Debitkarten-Zahlungssysteme: das girocard Verfahren (ehemals “electronic cash”) als Debitkarten-Zahlverfahren und das Deutsches Geldautomaten-System. Mit der Verwendung der persönlichen Geheimzahl PIN (Personal ldentification Number) garantiert die Deutsche Kreditwirtschaft stets den sicheren und einfachen Einsatz der girocard. Der Name und das Logo girocard wurden 2007 von der Deutschen Kreditwirtschaft eingeführt.

Über EURO Kartensysteme:
Als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Kreditwirtschaft übernimmt die EURO Kartensysteme GmbH Aufgaben im gemeinsamen Interesse der deutschen Banken und Sparkassen im Bereich des kartengestützten Zahlungsverkehrs. Die EURO Kartensysteme GmbH bündelt als Scheme Manager Kernkompetenzen im girocard-System. Zu ihren Aufgaben zählen Produktmanagement, Vertrieb und Scheme Administration sowie Marketing und PR für die girocard. Auch die Entwicklung von operationalen Sicherheitsstandards und Methoden der Missbrauchsbekämpfung gehören zum Leistungsspektrum des Unternehmens, zudem die Mastercard-Lizenzverwaltung.

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